Behinderte Kinder in Schulklassen - Die Diskussion in der Schweiz mit Video der Rundschau SF1 24. Februar 2010

Donnerstag, 25. Februar 2010


Foto, Video und Text © Schweizer Fernsehen
Gefunden vía Peter Lilienhard

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Video Stream der Sendung - der Beitrag beginnt in Minute 9:


Rundschau vom 24.02.2010


Auszüge aus der Diskussion zum Beitrag:

° Bin selber Mutter eines, mittlerweile
30-jährigen Sohnes mit Down Syndrom und
möchte allen Eltern mit gleichem Schicksal viel Mut und Zuversicht wünschen.
Unser behinderter Sohn ist uns als drittes Kind geschenkt worden und dieses Schicksal hat besonders mir als Mutter völlig den Boden unter den Füssen weggezogen. Mein Wunsch war natürlich eine "normale Einschulung" für unser Kind. Es wurde damals auch freundlicherweise auf mein Drängen eingegangen und schon bald mussten mein Mann und ich feststelle, dass der Bub total überfordert war. Er hat sich ganz schnell zum Klassenclown gemacht und das tat uns weh. Aus dieser Erfahrung lernten wir, dass eine heilpädagogische Institution viel mehr brachte. 11 Jahre verbrachte unser Sohn in diesem Internat und heute kommen wir zu dem Schluss, dass es die richtige Entscheidung war. Selbständigkeit, Zuverlässigkeit sind nebst einem tollen Charakter sein Markenzeichen. Ein richtiger Segen für unsere ganze Familie.




° Ich bin erstaunt über die vielen gut gemeinten und bisher auch vorgelebten Erfahrungsmethoden in und um Schulen. Pädagogen macht weiter so. Traurig ist jedoch die Tatsache, dass die einzige Motivation der politischen Entscheidungsträger zu Veränderungen im System das Geld ist. Die Klimaerwärmung ist im Anzug. Die Gelderwärmung ist schon da.


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° Integration ist wichtig!!Wir alle leben in einem Land und müssen lernen uns gegenseitig zu akzeptieren. Auch wenn wir alle nicht gleich denken und nicht gleiche Voraussetzungen haben unser Leben zu leben. Die Integration behinderter Menschen in der Volksschule auf zunehmen ist eine wichtige und notwendige Sache... dadurch lernen die "gesunden" Kinder und Jugendlichen diese Menschen, die sich wohl fühlen in dieser Umgebung zu akzeptieren.

Meine Schwester ist auch behindert und konnte auch gewisse Unterrichte besuchen in der Volksschule.

Es ist aber auch klar das nicht jede Klassenstufe dies machen kann.

Mein Vorschlag wäre:

Kindergarten, 1.Klasse und 2.Klasse gesamt schweizerisch so zu gestalten dass es Platz hat für Behinderte die in der gleichen Wahrnehmungsphase sind wie die Kinder in dieser Klasse.
Ziel ist, dass sich die Kinder bewusst werden auch andere Kinder zu akzeptieren und zu integrieren.




° manchmal ist es wirklich besser, man bleibt bei seinen leisten und tut was man kann.
neues könnte sonst viel schlechter werden, als es sein könnte wenn man es gern haben würde.

Es ist einfach: wir können sie nicht wegsperren. sie sind alltag.



Als man in den 70-ern die Ausbildung zum Lehramt machte, wurde im Methodikunterricht gelehrt, dass die Volksschule kein Experimentierfeld sein dürfe.
Das geht heute ganz andere Wege; alles und jedes, was sich irgendein Bildungspolitiker oder der ganze administrative Stab der Erziehungsdepartemente ausdenkt, wird in den Schulalltag geworfen..dort sollen dann die unausgegorenen Ideen ausreifen. Nichts und niemand aus der strategischen Ebene ist je bereit die Reformen vor Ort auf ihren wirklichen Erfolg hin zu überprüfen; ich habe seit meiner 30-jährigen Tätigkeit im Schuldienst (Primarschule, Oberstufe und Gymnasium) noch nie ein wissenschaftliches Mitarbeiterchen in einem Schulzimmer gesehen, das sich erkundigt hätte, ob irgendeines seiner Ideechen überhaupt Sinn machen täte und realisierbar sei, so wie es sich das ausgeheckt hätte....(Kommt hinzu, dass keiner von diesen Erziehungsplanern, es länger als ein Tag in einem Schulzimmer aushalten würde; sie tun also gut daran, überhaupt nicht erst vor Ort zu erscheinen).

Weil alles so unausgegoren und weltfremd in die Schulstuben gelangt, heisst es dann irgendmal für jene, die sich mit den Reformen herumschlagen müssen: "Vorwärts Kameraden, es geht zurück!"

Allmählich gehen den Betroffenen (Lehrpersonen)die Augen auf und sie stellen fest, dass die Reformbesoffenheit in der Erziehungslandschaft nicht ein singuläres, zeitbegrenztes Suchtereignis war, sondern zum chronischen- und krankmachenden Dauerzustand verkommt.
Ich frage mich, ob diese Vorgehensweisen der Bildungspolitiker nicht schon fast kriminellen Charakter haben, weil sie verfassungswidrig sind. Die politisch abgesegneten Leerläufe in der Bildungslandschaft verstossen meines Erachtens gegen die "verfassungsmässige Verhältnismässigkeit".

Im konkreten Zürcher Reformprojekt, "integrieren von Behinderten" -nichts gegen diese hehernen Ziele- treibt dies in den zürichnahen Kantonen ganz besondere Blüten; im Nachäffen von Reformen geübt, versucht man nun auch renitente und verhaltensauffällige Schüler in Regelklassen umzuteilen. Mitgegeben wird diesen Klassen dann ein heilpädagogischer Copilot, der es dann richten soll. Dass da was "krank" ist im Volksschulsystem, verraten die Reformplaner dieses Projekts schon deshalb, da sie einen HEILpädagogen beiseite stellen. Denn heilen muss man ja nur, wo was krank ist oder krank gemacht wir.
Wäre die Volksschule ein Automobilbetrieb, wäre diese aus folgenden Gründen schon längst konkurs:
a) einer zu grossen Modellpalette
b) einer Unzahl an "Rückrufaktionen"

Es grüsst: Ein Auch-Akademiker, der bei seinem Leisten blieb


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